Geschichte
Die ersten Baptisten waren nach Amsterdam geflüchtete englische anglikanische
Puritaner. Einer ihrer Leiter, der frühere anglikanische Priester John Smyth, kam
durch Selbststudium zur gleichen Erkenntnis wie die Schweizer Täufer um Zwingli
(1525), nämlich dass nach dem Vorbild des Neuen Testamentes zur christlichen Kirche
nur Personen gehören sollten, welche den von Gott gewirkten Glauben an Jesus Christus
persönlich angenommen haben und bekennen. Er gründete 1609 in Amsterdam die
erste «Gemeinde gläubig getaufter Christen» (so die Selbstbezeichnung der bald so
genannten Baptisten = Täufer).
Ihre Ansichten über die Zusammensetzung einer christlichen Gemeinde deckte sich mit
der der niederländischen Mennoniten, denen sich ein Teil dieser ersten Baptistengemeinde
bald anschloss. (Die Mennoniten ihrerseits gehören zur Täuferbewegung, welche zur Zeit
der Reformatoren Zwingli und Luther ab 1525 eigene Gemeinden gründete.)
Der andere Teil der Amsterdamer Gemeinde kehrte mit Thomas Helwys 1612 nach
London zurück und von da an breiteten sich Baptistengemeinden in Grossbritannien
und (ab 1638) in den späteren USA aus.
Einige Geschichtsdaten
- 1609 – Erste Gemeinde in Amsterdam
- 1612 – Erste Gemeinde in London
- 1638 – Erste Gemeinde in Rhode Island (spätere USA)
- 1820 – Erste Gemeinde in Nomain/Nordfrankreich. Von da aus mit Hilfe
englischer und amerikanischer Baptisten Ausbreitung in den romanischen Ländern. - 1834 – Erste Gemeinde in Hamburg. Von da aus Ausbreitung im übrigen Europa.
- 1847 – Erste Schweizer Gemeinde in Ebnat-Kappel/Toggenburg durch J.G.Oncken, den Hamburger Baptistengründer.
- 1849 – Erste noch bestehende Schweizer Gemeinde in Zürich
- ab 1872 – Erste noch bestehende Gemeinde in der Westschweiz (Tramelan) von Frankreich aus.